irgendwie hat sie etwas Besonderes, oder nicht? Die Zeit, die im Volksmund gerne mit "zwischen den Jahren" betitelt wird. Die Autobahnen sind ein wenig leerer und Großstädte wie Berlin so ausgedünnt, dass ich an einem Montagabend aus einer Vielzahl feinster Parkplätze wählen konnte.
Was diese Tage so besonders macht, ist eigentlich recht idiotisch. Denn die Trägheit vieler Menschen wird dadurch gespeist, dass wir Tage wie Weihnachten und Silvester – vor allem Silvester! – mit einer kollektiven Bedeutung aufladen.
Weihnachten ist die "Zeit der Besinnung", auch wenn die Wahrheit bei den meisten Menschen irgendwo zwischen "Besinnungslosigkeit" und "Wahnsinn" liegt. Silvester ist der erwartete Neuanfang, auch wenn die Welt am 1. Januar dieselbe sein wird.
Etwas "zwischen den Jahren" anzufangen, ergibt in diesem Glauben also eh keinen Sinn. Es folgt ja der Neuanfang, der alles umwerfen und auf Null setzen wird. Gerade in meiner Kohorte, den karriereorientierten Mittzwanzigern, verlieren diese Tage an Bedeutung.
Dann fühlen sie sich clever, wenn man die Tage mit Wörtern wie "idiotisch" oder "kollektive Bedeutung" kaputt analysiert. Und schaffen die Tage "zwischen den Jahren" für sich kurzerhand ab, um produktiver und leistungsfähiger sein zu können. Ein Fehler, wie ich finde – zumindest in Berufen, in denen das gar nicht nötig ist.
Auch wenn das mit dem Neuanfang und Silvester völliger Quatsch ist, folgt "nach den Jahren" mit Silvester ein Neuanfang – zumindest, wenn man es sich ein wenig einredet. Warum sich also abhetzen? Lass Dich fallen in der magischen Zeit zwischen den Jahren, wenn Du dazu die Möglichkeit hast.
Ganz im Zen-Modus sende ich Dir daher liebe Grüße,
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