Liebe(r) -,
letzte Woche im Hause Graf.
Boah, was war ich genervt…
Es sind 67 - ich hab sie jetzt echt gezählt.
67 Fenster in unserem Haus, die dringend mal wieder geputzt werden wollten.
Schon klar, dass ich bei unserem Einzug alles dran gesetzt habe,
auf diese wunderbare Liste zu kommen.
Die Liste für die Fensterputzer.
Eine Firma, die hier alle Fenster in den Häusern der Straße in einem Tempo und einer Qualität durchputzt, dass einem ganz schwindelig wird.
Was hab ich gejubelt, als ich da endlich Platz drauf bekommen hab.
Die Jungs kamen, haben sich zu dritt an die Arbeit gemacht.
Und nach 3 Stunden waren die Fenster sauber und ich glücklich.
Ein halbes Jahr später...
... die Jungs fliegen hier 2 x im Jahr in der Straße ein.
... ich freue mich schon, dass sie wieder zu uns kommen.
... schreibt die nette Nachbarin, die das ganze organisiert: leider wollen die nicht mehr zu euch. Ihr habt denen zu viele Fenster...
WHAT???????
Ich putze also seit 2 Wochen jeden Freitag beim normalen Hausputz eine ganze Reihe Fenster mit.
Und je mehr Fenster ich geschafft habe, desto genervter bin ich.
Desto mehr könnte ich mich aufregen und schimpfen.
Und mir fallen alle möglichen, nicht so netten Worte zu diesen Fensterputzern ein.
Aber ernsthaft? Ist es nicht einfach so:
wer im Glashaus wohnt, sollte sich nicht übers Fensterputzen ärgern?
Und es ist das Business des Fensterputzers - also auch seine Regeln.
Ich hab nun mal den Geilsten Blick der ganzen Straße übers Tal.
Also sollte ich mich nicht lieber bei jedem Fenster, das ich selbst putze darüber freuen?
Ich hab mir also ernsthaft am Freitag die Frage gestellt,
warum wir so gerne dazu neigen, auf das zu sehen, was nicht funktioniert?
Anstatt unseren Fokus zu 100% auf das zu lenken, was toll ist.
Und auf das, was wir tun, erreichen, erleben könnten...
Was wäre, wenn wir uns nicht darüber wundern, dass der Andere erfolgreicher ist...
... sondern uns stattdessen fragen, was er für seinen Erfolg besser macht als wir?
Und ihn als Vorbild sehen.
Was wäre, wenn wir uns nicht über unseren Partner ärgern...
... sondern uns stattdessen regelmäßig fragen, was wir von unserer Seite für unsere Beziehung getan haben?
Und unsere Verantwortung sehen.
Was wäre, wenn wir nicht denken würden, dass unsere Kinder manchmal echt anstrengend sind...
... sondern dafür sorgen würden, dass wir selbst entspannter und fröhlicher sind und damit ein viel schöneres Familienleben kreieren würden.
Was wäre, wenn wir nicht neidvoll auf die Wohnung oder das Haus der Kollegen schauen...
... sondern uns ernsthaft fragen, was sie genau getan haben, um schöner zu wohnen als wir.
Und ins Tun kommen.
Was wäre, wenn.....
Was wäre, wenn.....
Was wäre, wenn.....
Du merkst schon, diese Frage passt einfach zu allem.
Zu jedem einzelnen Punkt in unserem Leben.
Ich will nun mal keinen 0815 Job, der mich langweilt und frustriert.
Ich will Unabhängigkeit.
Und etwas tun, was ich liebe.
Also muss ich wohl auch durch die Höhen und Tiefen eines Unternehmers durch.
Und nein, das macht nicht immer Spaß...
Ich liebe nun mal den Blick aus unserem Haus.
Also sollte ich mich freuen, dass ich diese Fenster zu putzen habe.
Ich wohne einfach gerne richtig schön.
Also sollte ich mich regelmäßig fragen, was ich für mein Zuhause tun kann.
Ich liebe meine Partnerschaft.
Sie ist wundervoll.
Also sollte ich sie niemals als Selbstverständnis betrachten.
Sondern immer dran bleiben, meinen Teil dazu bei zu steuern, dass das so bleibt.
Ich kann meine Fitnessübungen, die ich täglich mache,
nicht wirklich leiden. Diese Fitness-App macht mir keinen Spaß.
Aber seit ich das tue, sind meine Rückenschmerzen verschwunden.
Seit ich das tue, haben sich viele Verspannungen gelöst.
Welchen Blickwinkel hast du auf die Dinge?
Siehst du immer nur das Negative?
Oder noch schlimmer - das, was die Anderen haben?
Oder fragst du dich, was die Anderen dafür tun?
Und was du tun kannst, um die Dinge zu erreichen?
Was tust du für deine Erfüllung im Job?
Was tust du für deine Partnerschaft?
Was tust du für ein harmonisches Familienleben?
Und was tust du, dass dein Zuhause zum HAPPY HOME wird?
Wir verändern so vieles in unserem Leben,
wenn wir nur den Blickwinkel verändern.
Und uns nicht fragen: warum der? Sondern - was tue ich dafür?
Ach ja, falls du irgendwann zufällig mal hier zum Kaffeetrinken vorbeikommst.
Absolut perfekte Fenster erwartest du bitte nicht.
Perfektion ist gemacht für Menschen die Ausreden suchen statt Lösungen.
Ich gehöre zur zweiten Kategorie 😉
Auf die absolute Imperfection, die Selbstverantwortung und ein glückliches Leben, dass du liebst.
ich wünsch dir eine fantastische Woche!
Deine
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